MariaDB mit kombinierter Datenbank-SaaS

MariaDB bringt unter dem Namen SkySQL eine cloudgestützte Datenbank heraus, die gleichzeitig Transaktionen und analytische Anfragen abarbeiten soll.

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MariaDB mit kombinierter Datenbank-SaaS
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Hans-Peter Schüler

Der Hersteller MariaDB, Urheber des inzwischen von Oracle übernommenen Datenbanksystems MySQL, bringt seine in Eigenregie weiterentwickelte MariaDB Platform X4 unter dem Namen SkySQL als Software as a Service (SaaS) heraus. Die Cloud-Anwendung soll sich durch Selbstheilung etwa nach aufgetretenen Inkonsistenzen, Leselastausgleich und eine umfassende Failover-Unterstützung für kritische Unternehmensaufgaben eignen.

Weil SkySQL Zugriffe per IP-Whitelist filtern kann und außerdem eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zulässt, soll sie Anwendern zudem beim Datenschutz im Einklang mit der DSGVO entgegenkommen; laut Hersteller entspricht die Software auch den einschlägigen Anforderungen des US-amerikanischen Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA).

Über sogenannte Smart Transactions soll SkySQL Abfragen und Veränderungen am Datenbestand parallel in klassischen (zeilenorientierten) Tabellen und im spaltenorientierten Column Store umsetzen, der bei analytischen Fragestellungen erheblich kürzere Antwortzeiten ermöglicht. Die Pflege des Columnstore obliegt einer eigenen Engine, die als Plug-in in die Transaktions-Engine eingebunden ist.

SkySQL verfolgt in dieser Hinsicht einen ähnlichen Ansatz wie Oracle, unterscheidet sich aber von der SAP-Datenbank HANA, die auch Transaktionen unmittelbar in einer spaltenorientierten Tabelle abwickeln kann und die damit verbundenen Performance-Kosten durch den großen Datendurchsatz im direkt von der CPU adressierten RAM auffangen soll. SkySQL baut im Unterschied dazu auf klassische Datenspeicherung in persistenten Massenspeichern, also etwa in SSDs.

SkySQL lässt sich in komplexen Multi-Cloud-Umgebungen betreiben und offeriert für jede Instanz prägnante Last-Anzeigen.

SkySQL funktioniert laut MariaDB in Multi-Cloud- und Hybrid-Umgebungen. Die aktuell für die Google Cloud verfügbare Software läuft in Containern, die per Kubernetes orchestriert werden, und kooperiert mit der ServiceNow Platform fürs Workflow-Management, Prometheus für die Echtzeit-Überwachung und mit Grafana für Visualisierungsaufgaben.

Für den Kundensupport hat MariaDB eine neue Betreuerrolle kreiert: Den SkyDBA. Dabei handelt es sich um einen Datenbank-Administrator, der dem Kunden individuell beim optimalen Festlegen und späteren Überwachen nicht automatisierbarer Arbeitsabläufe helfen soll. (hps)