COVID-19-Pandemie verändert die IT Wie es um die Zukunft von On-Premises-Datenbanken steht

Von Franz Aman*

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COVID-19 hat die Welt komplett aus der Bahn geworfen. Die Pandemie ist ohne Zweifel eine riesige Herausforderung für jedwedes Unternehmen. Allerorts redet man zurzeit davon, wie die Pandemie das internationale Geschäftsleben grundlegend umkrempelt.

Mit neuen oder zusätzlichen Geschäftsmodellen auf eine Krise reagieren können – die Cloud bietet hierfür die nötige Flexibilität.
Mit neuen oder zusätzlichen Geschäftsmodellen auf eine Krise reagieren können – die Cloud bietet hierfür die nötige Flexibilität.
(Bild: gemeinfrei© Arek Socha / Pixabay)

Unternehmen, die bisher nicht für eine digitalisierte Welt gerüstet waren, mussten schnell herausfinden, wie sie auf die sich verändernden Umständen reagieren sollten. Die Pandemie und das, was danach kommt, werden definitiv sehr große Veränderungen bringen.

Flexibilität sichern durch Cloud-Hosting

Eine Frage, die sich viele Unternehmen künftig stellen werden, ist die nach dem Hosting ihrer Datenbanken. On-Premises-Datenbanken werden mit großer Wahrscheinlichkeit schrittweise durch cloud-basierte Database-as-a-Service (DBaaS)-Lösungen ersetzt werden. Denn während die ganze Welt im Heimbüro arbeitet, ist die Nutzung von On-Premises-Datenbanken natürlich schwierig. Cloud-basierte DBaaS-Lösungen hingegen reduzieren die Abhängigkeit von einem physischen Standort und können sofort die Technologie bereitstellen, die ein Unternehmen benötigt, um seine digitalen Geschäfte zu betreiben.

Neben der Unabhängigkeit eines physischen Standorts, ermöglicht es die Cloud Unternehmen, ihre Rechenkapazitäten zu erhöhen, ohne in Hardware und Rechenzentren investieren zu müssen. Außerdem fallen so viele zeitaufwändige Aufgaben in Bezug auf das Hosting weg. Eine DBaas-Lösung hat somit das Potenzial, spürbar die Art und Weise zu ändern, wie Daten gespeichert, abgerufen und analysiert werden. Für IT-Teams bleibt somit mehr Zeit, sich auf wertschöpfende Aufgaben zu konzentrieren.

COVID-19 beschleunigt Umzug in die Cloud

Die Corona-Pandemie verstärkt den Trend, dass Unternehmen zunehmend zentrale Prozesse in die Cloud verlagern. Das ermöglicht ihnen, agiler zu arbeiten, schneller zu skalieren, Kosten zu sparen und somit wettbewerbsfähiger zu werden. In der jetzigen Krise ist besonders die Unabhängigkeit von eigenen Servern der größte Treiber für den Umzug von geschäftskritischen Anwendungen in die Cloud. Von einem Tag auf den nächsten gab es für viele Unternehmen plötzlich fast keine Alternative mehr dazu.

Eine kürzlich von MariaDB durchgeführte Umfrage unter Entwicklern und IT-Fachleuten im höheren Management in Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Frankreich und Deutschland ergab, dass 40 Prozent der Befragten aufgrund von COVID-19 ihren Übergang in die Cloud beschleunigen wollen. Die Corona-Pandemie verstärkt damit jedoch nur einen seit längerem bestehenden Trend: Bereits 2019 machten Cloud-Datenbanken fast 70 Prozent des Marktwachstums auf dem Datenbankmarkt aus. Tatsächlich werden, laut Gartner, bis 2022 drei Viertel aller Datenbanken auf einer Cloud-Plattform installiert sein oder dorthin migriert werden.

Hinzu kommt, dass Unternehmen erkennen, dass viele strukturelle Veränderungen im Markt bestehen bleiben werden und zukünftige Störungen – sei es durch COVID-19 oder andere schwierige bzw. unvorhergesehene Umstände – antizipiert werden müssen. Dieselbe Umfrage ergab, dass fast drei Viertel (74 Prozent) der Befragten angaben, eine zweite Welle der Pandemie zu erwarten. In Vorbereitung darauf, planen mehr als die Hälfte (51 Prozent), mehr Anwendungen in die Cloud zu verlagern.

Der beschleunigte Umzug in die Cloud ist jedoch nicht die universelle Antwort auf die Krise. Fast ein Viertel (24 Prozent) der Befragten gab an, dass sie die Verlagerung ihrer Datenbanken in die Cloud aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie verlangsamen würden. Dies war von Land zu Land verschieden, wobei Befragte aus Großbritannien den niedrigsten Prozentsatz (12 Prozent) und Umfrageteilnehmer aus den Vereinigten Staaten den höchsten (36 Prozent) angaben.

Tock: Umzug in die Cloud an einem Beispiel

Ein Unternehmen, das seinen Betrieb während der COVID-19-Pandemie mit Hilfe einer sorgfältig geplanten Cloud-Strategie erfolgreich umstellte und damit den veränderten Anforderungen gerecht wurde, ist Tock, eine US-amerikanische Online-Reservierungs- und Zahlungsplattform für Restaurants. Um seinen international agierenden Kunden in der Gastronomiebranche – die natürlich extrem von der Krise betroffen waren – zu helfen, entwickelte Tock innerhalb kürzester Zeit eine neue Lösung, mit der Restaurants im Voraus bezahlte Mahlzeiten zum Mitnehmen auf einer zeitlich gestaffelten Basis verkaufen konnten. Das half den Restaurants, ihre Einnahmen aufrechtzuerhalten, so dass sie ihr Personal weiterhin beschäftigen und gleichzeitig ihre Küchenkapazitäten auch während Stoßzeiten noch professionell verwalten konnten.

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Tock war dank der soliden technologischen Grundlage seiner Cloud-Architektur in der Lage, diese neue Lösung rasch bereitzustellen. Der Aufbau der Anwendung auf einer Open-Source-Datenbank, die auf der Google Cloud Platform (GCP) läuft, ermöglichte es dem Tock-Team, schnell auf die veränderten Umstände zu reagieren, um die an sie gestellten geschäftlichen und technischen Anforderungen zu erfüllen.

Wie der Umzug gelingt

Die COVID-19-Pandemie hat die gesamte Weltwirtschaft extrem beeinflusst und unser Verhalten in signifikanter Weise verändert. Die Krise hat vielen Unternehmen unmissverständlich vor Augen geführt, dass sie sich weiter digitalisieren müssen. Cloud-Lösungen zu etablieren, kann ein Weg sein, sich als Unternehmen schrittweise von physischen Ressourcen unabhängig zu machen.

Franz Aman, MariaDB.
Franz Aman, MariaDB.
(Bild: MariaDB)

Generell sollten Unternehmen ihre Digitalisierungsinitiativen aber nicht überstürzen. Wie jedes große Projekt muss auch die digitale Transformation auf einer soliden Strategie aufbauen. Um einzelne Prozesse oder geschäftskritische Anwendungen – wie beispielsweise Datenbanken – erfolgreich in die Cloud zu migrieren, ist deshalb sorgfältige Planung notwendig. Oft ist es sinnvoll, mit Experten zusammenzuarbeiten, um die einzelnen Schritte zu planen und die beste Lösung zu finden.

* Der Autor Franz Aman ist Chief Marketing Officer von MariaDB. Er blickt auf mehr als 25 Jahre Erfahrung in verschiedensten Marketingdisziplinen zurück, u.a. bei Informatica, SAP, BusinessObjects, BEA Systems, SGI und Sun Microsystems.

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